Sonntag, 9. November 2014

Warum verzweifelt?

Warum verzweifelt?

Inspiriert von Musikvideo, Evrything You Never had / by Breach (We Had It All). Ft. Andreya Triana.

Einmal ist Lust, Tyrannei. Einmal ist Lust, Befreiung. Einmal ist Leidenschaft, Tyrannei. Einmal ist Leidenschat, Befreiung. Einmal ist Liebe, Tyrannei. Einmal ist liebe, Befreiung. Einmal ist Ablehnung, Tyrannei. Einmal ist Ablehnung, Befreiung. Einmal ist Vernunft, Tyrannei. Einmal ist Vernunft, Befreiung. Einmal ist Idealität, Tyrannei. Einmal ist Idealität, Befreiung.

Ich bin ganz verzweifelt! Warum verzweifelt?

Montag, 25. August 2014

"In meinem eigenen Wörterbuch", "Dann", "Warum sollte ich"

In meinem eigenen Wörterbuch

Seit ein paar Tagen beschäftigt mich das Wort „Mitmensch“ im Geiste. Das hat mich neugierig gemacht. Ich schaute in meinem eigenen Wörterbuch nach.
Da sah das Wort verblasst und verschrumpft aus. Dabei habe ich es einst großgeschrieben.
Ich entferne es und schreibe es dann in Normalgroße. Wie die Nachbarwörter Mitfühlen und Mitdenken. Sie leuchten noch in meinem Geiste.


Dann

Da, wo du glücklich bist, weiß du nicht, was das Glück ausmacht. Dann fängst du an, tausend Mal eine Definition für das Glück zu kreieren. Irgendwann gibst du erschöpft auf.
Es gibt auch tausend andere Dinge, jenseits von Glück und Unglück.


Warum sollt ich denn

Vielleicht sei ich nicht glücklich,
aber ich freue mich auf ein schönes Wetter
das Betrachten eines Gesichtes löst in mir Freude auf
ich finde das Fallen von Schneeflocken schön
Herbst begeistert mich

vielleicht sei ich nicht glücklich
warum sollte ich denn unbedingt glücklich sein!




Freitag, 25. Juli 2014

Aktuell, Teil einundzwanzig

Aktuell, Teil einundzwanzig

Wer bist du

Wer bist du
woher kommst du

mit mir
und doch ohne mich

du ermutigst mich
und du putzt mich herunter

ein Vertrauter

und ein Fremder.

Aktuell, Teil zwanzig

Aktuell, Teil zwanzig


Mein Ideal ist nicht ein Ideal

Da du im Spiel bist
damit du ein Wort zu sagen hast

da meine Mutter im Spiel ist
damit sie ein Wort zu sagen hat

da mein Vater im Spiel ist
damit er ein Wort zu sagen hat

da die Realität im Spiel ist
damit sie ein Wort zu sagen hat

mein Ideal ist nicht ein Ideal
da ich im Spiel bin

damit ich ein Wort zu sagen habe.

Sonntag, 4. Mai 2014

Aktuell, Teil neunzehn

Aktuell, Teil neunzehn
Letzte Aktualisierung Mai 2014


Frühling I

Heute war ein sonniger Tag. Wir haben noch ein paar Wochen vor uns, bevor der Frühling anfängt. Es ist noch kühl. Doch ein Hauch von Frühling ist schon heute da.
Ich habe eine andere Stimmung. Auf einer abgelegenen Nebenstrasse neben einem Haus sitzt eine Frau mit Rüchen zur Wand auf Einfriedungsmauer und sonnt mit geschlossenen Augen ihr Gesicht. Sie hat Jeanjacke und Jeanhose an. Alle Knöpfe an Jeanjacke sind bis zum Kragen zu.


Frühling II

Es sind die ersten sonnigen Tagen in diesem Jahr. Ich entschied mich, auf dem linken Gehweg die Strasse entlang laufen. So legte ich einen kürzeren Weg zurück. Auf der anderen Seite belegte der Sonnenschein den Gehweg.
Eine Kraft in mir drängte mich dazu, zu der anderen Seite zu wechseln. Ich leistete Widerstand. Dann merkte ich, dass es sinnlos ist, und gab nach und überquerte die Strasse.
So hätte ich wahrscheinlich in Sommer nicht gehandelt, obwohl hier in Deutschland auch in Sommer Sonnenschein wenig unangenehm sei.


Frühling III

Auf den Treppen zur U-Bahn Station bis auf dem Bahn-Gleis sind bunte winzigkleine Zierpapier hier und da zerstreut. In blau, rot, gelb, orange, weiß. Da draußen stehen erste Bäumen in Blüten. Und die Sonne scheint. wäre es in Winter, hätte ich mich vielleicht gestört gefühlt, so was in U-Bahnstation zu begegnen.
Auf dem Rückweg sah ich einen Vater mit seinen zwei Kindern auf Bahn warten. Die Tochter, vier oder fünfjährig, hatte ein gebasteltes Kreuz aus dünnen Holzzweigen in der Hand. Ihr Bruder, junger, hatte eine dicken kürzen krummen Holzzweig. Wäre in Winter, hätte ich vielleicht diesen Stück Holz nicht so schön gefunden.


Frühling IV

Vor mir, auf den vorderen Sitzplätzen sitzen zwei jungen Frauen gegenüber. Sie plaudern während der Fahrt miteinander. Die Frau, die mit Gesicht zu mir sitzt, trägt eine Sonnenbrille.

Neben mir, auf der anderen Sitzreihe sitzt eine Frau in mittleren Jahren. Sie hält einen Sehbehinderten Taststock in der Hand und trägt eine weich dunkle Brille. Eine schicke. Ich bekomme den Eindruck, sie habe Frühlingsgefühle. Unterwegs steigt eine andere Frau, ihre Freundin, in Bahn ein. Sie begrüßt sie und setzt sich ihr gegenüber. Sie trägt eine normale durchsichtige Brille.

Sonntag, 23. Februar 2014

Aktuell, Teil achtzehn

Aktuell, Teil achtzehn
Letzte Aktualisierung Februar 2014


Nun soll ich nicht viel denken!

Ich dachte, ich würde dein Einverständnis gewinnen. Dann wäre das Problem gelöst. Ich scheiterte daran. Etwas stimmte hier nicht.
Ich dachte, ich würde mein Einverständnis gewinnen. Dann wäre das Problem gelöst. Ich scheiterte daran. Etwas stimmte hier nicht.
Außer dir und mir war auch etwas anders im Spiel. Manche nennen es Gott, manche nennen es Liebe, manche nennen es Vernunft, manche nennen es Engel. Das Wort Engel gefällt mir. Ich weiß es nicht, ob es Engel gebe, oder nicht. Ich will es auch nicht wissen. Vielleicht deshalb gefallen mir Engel so sehr.
Ich dachte, ich würde ihr Einverständnis gewinnen. Dann wäre das Problem gelöst. Da rief mich ein Engel an und teilte mir mit, dass ihr Einverständnis nicht ausreiche. Ich sollte auch dein Einverständnis haben.
Nun soll ich nicht viel denken! Ich habe das Gefühl, ich hätte dein Einverständnis.


Federleicht

Alles war okay
sogar der Schmerz
sogar die Tränen

sie waren selbstverständlich,
federleicht

vielleicht sei ich nun nicht so begeistert
doch in meinen Texten fließt die Begeisterung

selbstverständlich,
federleicht.


Ich behaupte nicht

Ich behaupte nicht,
dass ich nicht leide

und ich verlange nicht nach einer Heilung
was auch die Frage sei
die Antwort ist das Leben

das leben ist meistens nicht vollkommen
in Blick eines andern wird es sein

das Leben ist eine Begegnung
Begegnungen

mit sich selbst
und mit anderen.


Doch die Erinnerung

Was hat mich verändert?
aus mir wurde eine andere Person

vielleicht lag es nicht in meiner Gewalt
ob es gelegen hätte, ob nicht
es hätte dich verändert

sie erweckten die Erinnerung in mir,
wer ich war
ab und an
als Freund, als Nachbar, als Autor, als Songschreiber

mal habe ich sie ignoriert
mal beweinte ich sie
mal wünschte ich, sie wäre falsch
wir haben auch falsche Erinnerungen

doch die Erinnerung.


Donnerstag, 19. Dezember 2013

Aktuell, Teil siebzehn

Aktuell, Teil siebzehn
Letzte Aktualisierung Dezember 2013

Bei einem Kaufhaus

Vergnügen ja
aber bitte nicht ein Vergnüger!

Spiel ja
aber bitte nicht ein Spieler!

Romantik ja
aber bitte nicht ein Romantiker!

Humanität ja
aber bitte nicht ein Humanist!

Moral ja
aber bitte nicht ein Moralist!

Ratio ja
aber bitte nicht ein Rationalist!

Melancholie ja
aber bitte nicht ein Melancholiker!

Liebe ja
aber bitte nicht ein Liebhaber!

Hass ja
aber bitte nicht ein Hasser!

was bestellst du denn da?
ein Ich
bei einem Kaufhaus in City.


Ich bin im glichen Masse verletzlich, wie du es bist

Ich bin im glichen Masse ein Iraner, wie ich ein Deutscher bin. Ich im glichen Masse ein Deutscher, wie ich ein Niederländer bin. Ich bin im glichen Masse ein Niederländer, wie ich ein Afrikaner bin. Ich bin im glichen Masse ein Afrikaner, wie ich ein Amerikaner bin. Ich bin im glichen Masse ein Amerikaner, wie ich ein Araber bin. Ich bin im glichen Masse ein Araber, wie ich ein Japaner bin. Ich bin im glichen Masse ein Japaner, wie ich ein Inder bin.
Ich sehe den glichen Mond, den auch du zu sehen hast. Ich sehe die glichen Sternen, die auch du zu sehen hast. Ich atme die geliche Luft, die auch du zu atmen hast.
Ich bin im glichen Masse verletzlich, wie du es bist. Ich bin im glichen Masse sehnsüchtig nach Freude, wie du es bist.
Einst teilten die Leute das Brot miteinander. Komm, wir teilen die Hoffnung miteinander!


Eine Antwort

Meine erste Utopie hatte ich, als ich ein jugendlicher war. Das war wie die erste Liebe. Rein und sanft. Sie hat meine Energie freigesetzt. Ich fühlte mich wie in siebten Himmel. Ein Gefühl von Befreiung.
Nun ist es 21. Jahrhundert. Und ich stehe mit beiden Fußen auf der Erde. Es ist gerade nicht der Trend, eine Utopie zu haben. Das kann ich verstehen. Meine Utopie hatte für mich Konsequenzen. Meine Befreiung endete in einer Sackgasse. Die Enttäuschungen waren entsprechend enorm. Sie saßen tief in jeden meinen Zellen. Ich war meinem inneren Chaos ausgeliefert und meinen inneren Dämonen.
Wer einmal geliebt hat, kann nicht ohne Konsequenzen von der Liebe lassen. Wer einmal eine Utopie hat, kann nicht ohne Konsequenzen ohne eine andere Utopie auskommen. Ich weiß, was Konsequenzen bedeuten. Ohne Freude, ist Liebe keine Liebe. In der Liebe erleben wir Freude inklusiv. Utopien ändern sich. Gegen eine verlorene Utopie hilft eine andere Utopie. Eine Utopie, die eine Antwort ist, auf dein Dasein, hier und jetzt. Meine erst Utopie war eine Antwort auf mein Dasein. Da und damals.


Ich habe dir die Sonne mitgebracht, sagte sie

Hoffnung war ein Luxus für mich
die Sonne war schon in meinem Land untergegangen

wir schauten uns an
eine Sonne wurde geboren

heute träumte ich, sie wäre bei mir
gelassen und sanft

ich fragt sie: was machst du hier?
ich habe dir die Sonne mitgebracht, sagte sie

und ging.


Je zweites Mal

Was tun?
die Frage ist nicht, was du tun solltest
die Frage ist, ob du richtig tust, was du gerade tust

gerade schreibe ich diesen Text
schreibe richtig!
trinke richtig Kaffee!
rauche richtig!
koche richtig!
kaufe richtig ein!
liebe richtig!
befreunde dich richtig!
leide richtig!
verlasse richtig!
engagiere dich richtig, falls du ein Aktivist bist!
streite richtig!
protestiere richtig!
lobe richtig!
bestrafe richtig!
entschuldige dich richtig!
und wenn der Tag verrinnen ist, schlaff richtig ein!
das geht aber je zweites Mal nicht richtig
alles geht je zweites Mal nicht richtig

sei je zweites Mal nachsichtig!
aber richtig!